Freitag, 22. Juli 2011

Tradition und Technik

Da im Jiu Jitsu ab einem bestimmten Stand, den jeder für sich selbst erfahren wird, sehr viele verschiedene Möglichkeiten gegeben sind, die vorhandenen Techniken auf einen selbst anzupassen, ist diese Kampfkunst sehr vielseitig. Diese Vielseitigkeit lernt man im Laufe der Jahre automatisch, doch zunächst werden jedem Schüler die Basics beigebracht.
Dazu gehört auch das traditionelle Verbeugen bei Unterrichtsbeginn, in manchen Schulen auch schon beim Betreten des Dojo (z.B. Sporthalle). Damit zollt man seinem Meister (Trainer) und den anderen Schülern Respekt. Tradition verpflichtet, so werden in den meisten Dojos auch Katas (Formenkampf gegen imaginäre Gegner) gelaufen. Doch dazu mehr unter Katas.

Meist beginnen die Schüler mit einfachen Hebel- und Schlagtechniken. Diese werden wieder und wieder trainiert und gehen somit nach Wochen und Monaten des Trainings in Fleisch und Blut über und was anfangs noch holprig und langsam geschehen musste, ist nun blitzschnell abrufbar. 

Die Fallschule, also das gekonnte Fallen und Abrollen des Körpers ist ein weiterer wichtiger Punkt. Nur wer fallen kann, meistert die hohen Gürtelgrade, da die anspruchsvollen und überwiegend sehr wirkungsvollen Techniken eine absolute Beherrschung der Fallschule voraussetzen. Wer nicht fallen kann, verletzt sich selbst und macht es dem Partner sehr schwer, die erlernten Techniken korrekt auszuführen. Hierzu mehr unter "Die Fallschule".

Wettkämpfe werden von Schule zu Schule unterschiedlich gewichtet. Wo die einen ein spezielles Training für Wettkämpfe anbieten, konzentrieren sich die anderen auf das korrekte Ausführen der unzähligen Techniken. Die speziellen Bereiche der Wettkämpfe werden unter "Wettkämpfe" näher beschrieben. Jedoch sei an dieser Stelle gesagt, dass ein Wettkampf nicht immer direkt gegen einen Gegner stattfinden muss. Auch Wettkämpfe haben ihre Berechtigung, daher liegt es an jedem Schüler selbst, ob dieser an solchen teilnehmen möchte oder nicht.

Gürtelgrade (Kyu, Dan) gehören ebenso zu dieser Kampfkunst, wie Prüfungen, um das vorhandene Wissen zu prüfen und um vor allen Dingen selbst zu erfahren, wo man steht. 
Im Training mag die eine oder andere Technik abrufbereit sein, jedoch ist es in einer Prüfungsumgebung für die Meisten ein völlig anderes Gefühl. Plötzlich steht man umringt von "Gegnern" und muss zeigen, was man bis dato gelernt hat. Das Training spielt hier eine entscheidende Rolle, da man für gewöhnlich mit einem Traininspartner trainiert (meistens der Freund / die Freundin). Dieser ist rein objektiv betrachtet, jedesmal gleich groß, gleich schwer und man bekommt mit der Zeit ein Gefühl für den Partner, die Partnerin. Man weiß einfach wie man sich ihm/ihr gegenüber verhalten muss und welche Techniken besser als andere funktionieren.
An einer Prüfung ist das anders: Plötzlich steht einem ein viel größerer/kleinerer Gegner gegenüber der allen übels auch noch schwerer oder leichter als der Partner/die Partnerin im Training ist. Nun muss man im schlimmsten Fall entweder improvisieren oder man ist im Idealfall bereits so gut, dass die erlenten Techniken ohne Schwierigkeiten angewandt werden können. 

Und alleine das ist das Ziel.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen